HongKong – Macau – Venedig(?)

Es ist schon manches anders in China. Auch die Mitarbeiter-Motivation. So durfte ich in diesem Jahr an der Bayer-Schering-Pharma (BSP) Annual Conference teilnehmen. Was soll man sich nun darunter vorstellen?

Es ist die einmal jährlich stattfindende Mitarbeiter-Motivationsveranstaltung der Division Pharma von Bayer HealthCare China, also dem grössten Teil meines aktuellen Arbeitgebers. Das heißt, 2000 Mitarbeiter flogen für eine Woche nach Hong Kong und Macau.

Natürlich können nicht alle zusammen reisen, das geht Bereichsweise. Mein Bereich, ca. 70 Kolleginnen und Kollegen, flogen an einem Samstag im Oktober zunächst nach Hong Kong. Mittags angekommen blieben 1 1/2 Tage für Shopping (im offiziellen Programm) und, wer mochte, einen Besuch in Disney World (natürlich von der Firma bezahlt).

Am Montag stand zunächst eine Stadtrundfahrt inklusive eines Besuchs in Madame Tussauts Wachsfigurenkabinett auf dem Programm. Danach ging es mit der Fähre nach Macau.

Am Dienstag gab es dann den BSP Tag. Das heißt eine große Veranstaltung zum Feiern der Erfolge dieses Jahres, einem Ausblick auf das kommende Jahr und die Ehrung vieler Mitarbeiter. Dazu waren dann auch zwei chinesische Olympiasieger anwesend, die nun Goldmedaillen an Bayer Mitarbeiter verteilten.

Am Nachmittag waren noch einige Workshops zu besuchen, mit denen die Zusammenarbeit unter den Kolleginnen und Kollegen gefördert werden sollte. Danach nahmen wir ein ausgezeichnetes Dinner ein, mit dem das Abendprogramm eingeläutet wurde. Kaum war das gute Essen verspeist, stürmten die 2000 Teilnehmer wieder den Saal.

Nun war Party angesagt! Und die begann sofort mit einem Höllenlärm, denn auf den Sitzen waren Krachinstrumente verteilt, wie ich sie bisher nur von Sportveranstaltungen kannte. Den ganzen Abend über wurden sie reichlich benutzt. Die Party war ein Mix aus weniger professionellen Akrobatik- und Tanzdarbietungen, aber auch den Auftritten von zwei chinesischen Showstars, die selbst ich aus dem Fernsehen kannte. Und das Publikum tobte. Interessanterweise gab es für die Party nur Softdrinks, keine alkoholischen Getränke.

Am nächsten Tag stand noch ein halbtägiger Workshop meines Bereiches auf der Tagesordnung. Der Nachmittag war dann schon wieder frei. Am Donnerstag gab es noch Gelegenheit für eine Besichtigungstour durch Macau und am Freitag flogen wir wieder nach Beijing.

Also eine Woche auf Firmenkosten mit tatsächlich 1 1/2 Tagen echtem Programm. Der Rest der Zeit blieb für Ausspannen, Sightseeing oder Shopping. Und letzteres wurde von vielen meiner Kolleginnen und Kollegen mehr als reichlich genutzt. Sicher kommen die meisten kaum einmal aus China raus und nutzten die Gelegenheit, auch einmal die Originale zu kaufen und nicht nur die Kopien, die in Beijing überall zu bekommen sind. Auch mögen einzelne Dinge in Hong Kong preiswerter sein als in Beijing. Trotzdem konnte ich kaum fassen, was gekauft wurde und vor allem wie viel. Es gab Kollegen, die mit praktisch keinem Gepäck los geflogen sind, dann in Hong Kong einen Koffer kauften und diesen bis zum Ende der Reise füllten.

Soweit Hong Kong und Macau – was ist nun mit Venedig?

Nun ja – wir waren in Macau in einem Hotel mit dem netten Namen „The Venetian“ untergebracht. Es gibt ein gleichnamiges Hotel in Las Vegas und auch das in Macau ist ein Casino-Hotel. Aber nicht irgendeins von den 29 Casino Hotels in Macau. Es ist das Casino-Hotel in Macau.Ich bin ja nun schon viel rum gekommen in der Welt, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen und erlebt. Dieses Hotel hat 3000 Zimmer und ist angeblich so groß wie 90 Jumbo-Jets. Und im Keller gibt es ein riesiges Spielcasino.

Es war schon sehr interessant, das Spielcasino zu besuchen und zu sehen, wie die Chinesen, die für ihre Spielleidenschaft bekannt sind, das riesige Angebot annahmen. Beeindruckend, welche Summen da auf den Tisch gelegt wurden und mit welcher Leidenschaft gespielt wurde.“Leider“ kenne ich die meisten der angebotenen Glücksspiele nicht und konnte mich daher nicht so recht beteiligen.

Eines Morgens fuhr ich mit dem falschen Aufzug und musste durch das Casino, um ohne Umweg zum Frühstück zu kommen. Selbst um diese Zeit, morgens kurz nach Sieben war das Casino gut gefüllt und machte sicher noch  – oder schon – einen guten Umsatz. Verblüfft war ich dann noch mehr als mich eine schick aufgemachte junge Frau ansprach, um mir ihre Dienste anzubieten. Schon am Abend hatte mich überrascht, wie offen die Damen ihre möglichen Kunden ansprachen, aber morgens um Sieben hatte ich damit nicht gerechnet.

Über dem Casino hat das Hotel ein eigenes Einkaufszentrum. Und das sieht aus wie Venedig. Das heißt, man hat Venedig im Innern dieses Hotels nachgebaut. Alle „Häuser“ im venezianischen Stil, mit Nachbauten der wichtigsten Plätze aus Venedig und mehreren Kanälen mit venezianischen Gondeln und singenden Gondoliere. Natürlich sind die Decken als Himmel ausgestaltet und am Abend geht scheinbar „die Sonne unter“. Man kann „draußen“ Essen gehen und am Abend kommen Sänger und Gaukler und unterhalten das Publikum.  Und das Ganze ist so groß, dass man für eine Rundgang gerne eine Stunde braucht. Ich kann nur empfehlen einmal die website: www.venetianmacao.com zu besuchen, um einen Eindruck zu bekommen. Selbst das Aussengelände ist entsprechend gestaltet. Inklusive Dogenpalast, Campanile und Seufzerbrücke.

So habe ich also in einer Woche neben Hong Kong und Macau auch „Venedig“ besucht.

Rekorde

Wir wurden vielfach gefragt, was wir denn alles von der Olympiade gesehen haben.

Leider nicht viel. Denn wir hatten uns viel zu spät um Karten bemüht (nach der Ankunft hier gab es erst mal tausend wichtigere Dinge zu erledigen) und dann war natürlich alles weg. Aber irgendwann wollte ich es nicht mehr hinnehmen, die Olympiade vor der Nase zu haben und nicht einmal live dabei zu sein. Also haben wir auf dem Schwarzmarkt zwei Karten für die Leichtathletik im sogenannten Birds Nest erstanden. Der Preis bleibt mein Geheimnis.

Also zogen Charlotte und ich eines nachmittags los in Richtung Olympiastadion. Es war meine erste Erfahrung mit der Beijinger U-Bahn und die  war ausgesprochen positiv. Natürlich wurde es immer voller, je näher wir dem Olympiagelände kamen, aber das war ja wohl zu erwarten. Und voll heißt in China wirklich voll. Nach einmaligem Umsteigen inklusive Sicherheitskontrolle waren wir in ca. einer Stunde auf dem Olympiagelände. Allein das ist sicher schon einen Besuch wert. Nicht nur das Olympiastadion ist beeindruckend, sondern auch das Schwimmstadion ist sehenswert, besonders nachts, wenn es von innen beleuchtet wird.

Nach einem kleinen Spaziergang über das Olympiagelände waren wir bald im Stadion angekommen. Und der Anblick ist auch von innen atemberaubend. Ein Stadion für 90 000 Menschen, das aber durchaus nicht klotzig oder klobig wirkt, sondern durch geschwungene Formen besticht.  Wir hatten ausgezeichnete Plätze, am Ende der Gegengeraden in Reihe 21, damit nah genug an der“Aschen“-Bahn und doch etwas erhöht, so dass man die Rasenfläche gut übersehen konnte. Da wir ca. eine Stunde vor dem offiziellen Beginn im Stadion waren, blieb auch ausreichend Zeit uns umzusehen und das Ambiente zu genießen. Auf einen Hinweis der Ordner hin (!) konnten wir uns auch noch rechtzeitig mit Getränken usw. versorgen – und das zu sehr zivilen Kosten und nicht zu den Wucherpreisen, die ich aus Deutschland bei solchen Gelegenheiten gewohnt bin.

Gesehen haben wir an diesem Abend den Weitsprung der Frauen, das Ende des Zehnkampfes inklusive des Marathons der Zehnkämpfer, also den abschließenden 1500m Lauf, mehrere Staffellaeufe wobei wir einen Wechsel der 4×100 m Laeufer(innen) direkt vor uns hatten, die 5000 m der Frauen und den Stabhochsprung der Maenner.

Es gab Tränen verschiedenster Art an diesem Abend: Tränen der Enttaeuschung der 4×100 m Frauen aus Jamaika, die alsTopfavoriten ihren Staffelstab verloren. Das passierte an dem Wechsel vor uns, so dass wir das Drama hautnah miterleben konnten. Aber auch Traenen der Freude von der brasilianischen Weitsprung-Siegerin, die wohl ziemlich ueberraschend gewonnen hat.

Rekorde gab es auch. Einen olympischen Rekord durch den australischen Goldmedaillengewinner im Stabhochsprung. Und das nach einem echten Krimi. Er hatte die Goldmedaille bereits sicher, wollte aber den olympischen Rekord brechen. Er scheitert im ersten Versuch. Danach lässt er die Zeit für den zweiten Versuch verstreichen, um sich wenigsten etwas zu regenerieren. Und schafft dann die Höhe im dritten und letzten Versuch. Das Schoene dabei war, dass die Stabhochsprunganlage direkt vor uns auf der anderen Seite der Aschenbahn aufgebaut war.

Vorher hatten wir bereits einen Weltrekord über 4x100m der Männer erlebt, erzielt durch die Mannschaft aus Jamaika mit dem fabelhaften Usain Bolt.

Ja, wir waren bei Olympia. Aber waren das olympische Spiele, so wir ich sie erwartet hatte? Eigentlich nur zum Teil. Irgendwie fehlte an diesem Abend die Stimmung. Obwohl es ein warmer Sommerabend war und wir außergewöhnliche sportliche Leistungen sahen, kam keine wirkliche Atmosphäre auf. Bemerkenswert ist sicher, dass das chinesische Publikum kaum nicht-chinesische Sportler beklatschte, auch wenn es Ausnahmen gab wie den Stabhochsprung Sieger. Aber wenn ein chinesischer Sportler am Start war, tobte das Publikum. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob dieser mit weitem Abstand hinter den anderen hinterher lief. Ich hatte den Eindruck, dass in jedem Block ein Einpeitscher sass, der die Sprechchöre anstimmte und dafür sorgte, dass diese erst wieder aufhörten wenn der Wettbewerb für den chinesischen Teilnehmer zu Ende war. Mir persönlich hat dies die Stimmung an diesem Abend etwas genommen, denn für mich zählt zunächst die persönliche Leistung und aus welchem Land ein Sportler kommt, ist für mich zweitrangig.

Trotzdem hat sich der Besuch bei den olympischen Spielen gelohnt. Es war das Geld wert, dieses „Spektakel“ wenigstens einen Abend hautnah mitzuerleben.

Besuch im Polizeistaat

Am letzten Sonntag (auch der letzte Tag der Olympiade) hatten wir uns überlegt, wieder einmal den Houhei Park zu besuchen. Der Houhei Park ist ein Park mit einem großen See ziemlich zentral gelegen in Beijing. Zunächst sind wir mit der U-Bahn in die Nähe gefahren, um dann durch Nebenstraßen zum Park zu gehen.
Aber kaum kamen wir in die Nähe des Parks, war die Zugangsstraße durch ein Flatterband und viele Uniformierte abgesperrt. Zugang nur für autorisierte Personen. Nun ist an dieser Ecke auch eine Sportschule, so dass wir vermuteten, dass dort einige Olympioniken untergebracht sein könnten und deshalb die Umgebung abgesichert wird.
Wir gingen also etwas weiter, um über einen kleinen Umweg zum See zu kommen. Aber auch an den nächsten Zugängen das gleiche Bild: Flatterband und viele Uniformierte (Armee, Polizei, …). Nun ist der Houhei auch bei den Beijinger Bewohnern ein beliebtes Ausflugsziel für den Sonntag und dementsprechend viele Menschen standen ratlos vor den Absperrungen. Wir kamen mit einem jungen chinesischen Pärchen ins Gespräch, die zwar auch keine Erklärung hatten, aber meinten, Ausländer würden eingelassen. Unglaublich! Das wollten wir genauer wissen.
Also gingen wir zu einer der Uniformierten und fragten nach. Leider konnten wir weder eine Einladung vorweisen, noch hatten wir einen Tisch in einem der vielen Lokale am See reserviert. Trotzdem wurden wir nach kurzer Überlegung eingelassen. Das war ja schon etwas merkwürdig.
Richtig unwohl fühlte ich mich dann allerdings, als ich sah, wer im Park unterwegs war. Hunderte von Uniformierten: Polizisten in blau, Soldaten in grün, Miliz in gescheckt, … Alle paar Meter stand wenigstens ein Uniformierter und passte auf – auf dem See Boote mit Polizei und immer wieder grössere Gruppen von Uniformierten. Dazu auffällig viele in Zivil mit Kameras (wie etliche Polizisten auch).
Die Fotos, die in meinem Fotoalbum zu sehen sind, habe ich innerhalb weniger Minuten gemacht. Sie geben wenigstens einen Eindruck, von unserem Besuch im „Polizeistaat“ wider.
Auch nachdem wir den Park verlassen hatten, mussten wir feststellen, dass an der nächsten großen Kreuzung Autos durch Polizisten in kugelsicherer Weste und Stahlhelm kontrolliert wurden.
Im Laufe der Woche haben wir dann noch etwas Merkwürdiges erfahren. Ein anderer deutscher Bekannter, den wir kurz nach dem Verlassen des Parks trafen, wurde nicht eingelassen. Er hatte sich wenige Tage vorher nach einer Auslandsreise ordnungsgemäß bei der Hutong-Polizei zurückgemeldet und wurde daher von seiner Wohnbezirks-Polizistin erkannt. Als Ansässiger wurde er ebenfalls nicht eingelassen. Also wurden offensichtlich nur (Olympia-)Gäste aus dem Ausland eingelassen. Wir hatten wohl schlicht Glück, dass man uns nicht genauer kontrolliert hatte.
Alle Nachfrage bei Kollegen, Freunden und Bekannten erbrachte keine Erklärung für das „Warum“. Insbesondere nicht, wofür die Hunderte von Uniformierten im Park da waren. Was bewacht wurde oder wovor man Angst hatte, bleibt im Dunkeln.
Was bleibt, ist eine nachhaltige Erinnerung an den Besuch im Polizeistaat.

Heimatbesuch

Vor etwa 10 Tagen war ich auf einem kurzen Besuch in der deutschen Heimat.

Fuer alle, die sich beklagen, dass ich nicht bei Ihnen vorbeigekommen bin, sei der Reiseverlauf kurz geschildert: Mittwoch abends Ankunft in der Nähe von Leverkusen. Donnerstag und Freitag hatte ich dort einen Workshop (der dienstliche Grund der Reise). Am Freitag bin ich dann zu Friederike nach Dortmund gefahren – wir hatten uns seit Januar nicht mehr gesehen und haben das gemeinsame Wochenende sehr genossen. Am Montag dann nach Leverkusen – Kontakte pflegen. Schließlich komme ich irgendwann zurück und dafür ist es wichtig die dienstlichen Beziehungen nicht abreißen zu lassen. Am Dienstag bin ich dann bereits weiter nach Hongkong geflogen, wo mich Kunden und ein weiterer 2-Tages-Workshop erwartete. Fuer weitere Besuche blieb daher diesmal leider keine Zeit.

Kleine Bemerkung am Rande: All diese Städte, die mir noch vor kurzem sehr exotisch und weit weg erschienen: Beijing, Shanghai, Hongkong, Osaka, Singapur, Sydney, … werden nun doch schnell vertraut.

Heimatbesuch

Ich war sehr gespannt auf Deutschland und darauf, was mir nach einem Jahr in China auffallen würde.

Das erste, was mir am Frankfurter Flughafen ins Auge sprang, war, dass die Deutschen dick sind. Natürlich nicht alle, aber mir fiel doch auf, wie viele gut genährte und auch dicke Menschen in Deutschland zu sehen sind. Sicher gibt es auch dicke Chinesen, aber die überwiegende Mehrheit hier ist schlank bis dünn, nur wenige sind dick. Mein Eindruck war, dass dies in Deutschland genau anders herum ist. Diese Erkenntnis war dann auch fuer mich der Anlass zu beschließen, dass ich dringend noch ein paar Kilo abspecken muss.

Das zweite war eine Bemerkung meiner chinesischen Kollegen zum Kölner Dom: der sähe ja „scary“ (schrecklich, erschreckend) aus. Dieses große, dunkle Gebäude mit den vielen Spitzen, Ecke und Kanten wirkte auf sie deutlich einschüchternd. Kulturschock einmal anders herum. Aber dies öffnet auch die Augen, dass Dinge, die uns vertraut sind, auch anders wahrgenommen werden können.

Gute Luft: Mein Workshop fand mitten im Bergischen Land statt. Ich glaube, mir ist noch nie so aufgefallen, wie gut und klar die Luft dort ist. An den Beijinger Smog habe ich mich ganz gut gewöhnt, aber die saubere, frische Luft des Bergischen Landes hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, welchen Schatz wir daran haben.

Servicewüste: Darüber haben wir in diesem Blog eigentlich schon viel zu oft geschrieben, aber der Unterschied ist einfach zu gravierend. Das extremste Beispiel waren zwei Verkäufer, die ich in ihrem sicher netten Schwatz stören musste, um wenigstens etwas Beratung zu bekommen.

Deutsches Frühstück: Uns fehlt es ja hier an wenig, aber ein deutsches Frühstück auf der Terrasse mit gutem deutschen Kaffee und frischen (Körner-) Brötchen war schon ein Genuss.

Bin ich schon ein Chinese? Den Eindruck habe ich bekommen, nachdem ich ein Foto gesehen habe, das während des Workshops aufgenommen wurde.  Unter all den großen Deutschen passte meine Körpergröße deutlich besser zu den mitgereisten Chinesen.

Heimatbesuch?

Ja es war ein Besuch in der alten Heimat und natuerlich hat mich an der einen oder anderen Stelle die Wehmut beschlichen. Und trotzdem bin ich am Ende in unserer Beijinger Wohnung nach Hause gekommen. Es ist unser Zuhause, in dem wir uns sehr wohl fühlen,  wenn auch nicht die Heimat.

Wir kaufen ein Handy (women mai shuouji)

Diese Geschichte ist zwar schon etwas älter, aber meines Erachtens immer noch wert berichtet zu werden.

Charlotte hatte sich ein neues Handy gewünscht und so sind wir an einem Samstag Nachmittag losgegangen, um ein Handy zu kaufen. Anders als in Deutschland gibt es in China zum Abschluss eines Mobiltelefonvertrages kein neues Handy.

Wir wussten schon, wo es ein entsprechendes Geschäft gibt, was dann auch von uns zielstrebig angesteuert wurde. Dort gab es Handys (fast) aller Hersteller und die Auswahl war recht groß. Aber (natürlich) war nicht das dabei, was Charlotte suchte. Also in ein Kaufhaus ganz in der Nähe und dort geschaut. Dort gab es schon eher etwas, was Charlotte gefiel. Aber zur Sicherheit sind wir dann doch noch mal in den Handy-Laden, um das Angebot genau zu prüfen.

Klingt eigentlich wie ein normaler Einkauf oder? Nur dass wir mit unseren begrenzten Chinesisch-Kenntnissen und dem eingeschränkten Englisch-Wissen der VerkäuferInnen kein wirkliches Verkaufsgespräch führen konnten. De Frage, was denn die Handys so können, blieb im wesentlichen unbeantwortet.

Schließlich landeten wir wieder in dem großen Kaufhaus, wo es das Handy gab, das Charlottes Vorstellungen am Besten entsprach. Zunächst musste eine Verkäuferin gefunden werde, die sich auf Englisch mit uns auseinandersetzen konnten. Drei weitere schauten zunehmend interessiert zu (dazu sei erwähnt, dass es in chinesischen Geschäften reichlich Personal gibt, das vielfach rumsteht, manchmal auch schläft, und auf Kunden wartet – Arbeitskraft ist extrem billig in China)

Aus anderen Erlebnissen schlau geworden fragten wir, ob das Handy denn auch eine englische Bedienoberfläche habe (dass es das nicht in Deutsch gab, war uns klar). Und natürlich wurde uns bestätigt, dass Englisch einstellbar sei.

Da wir das aber lieber mit eigenen Augen sehen wollten, wurde eine Verkäuferin losgeschickt, einen geladenen Akku für das Handy zu holen. Das Handy wurde mit dem Akku bestückt, eingeschaltet und die Bedienoberfläche auf Englisch umgestellt. Damit waren wir zufrieden und wollten das Handy nun kaufen. Wie in den meisten chinesischen Geschäften wurde zunächst die Rechnung erstellt – vier Durchschläge -, mit der man zur Kasse muss.

Nachdem ich bezahlt hatte und an den Handy-Stand zurueckkam, traute ich meinen Augen nicht. Vier Verkäufer waren damit beschäftigt, das Handy betriebsfertig zu machen. Uhrzeit und ähnliches wurden eingestellt. Charlottes SIM Karte wurde eingebaut, so dass sie es gleich benutzen konnte und natürlich bekam sie eine Einweisung in die Bedienung. Und ihr wurden alle Features des neuen Gerätes ausführlich gezeigt.

Schließlich sollte noch die Garantiekarte ausgefüllt werden. Der Dialog um Name und Adresse gestaltete sich etwas schwierig, so dass ich schließlich eine (Bayer) Visitenkarte zueckte. Schließlich steht dort auch mein chinesischer Name in chinesischer Schrift. Damit hatte ich vier neue Freunde gewonnen. Nicht nur dass Bayer offensichtlich sehr gut angesehen war, sondern auch dass ich einen chinesischen Namen habe, begeisterte die Schar der Verkäufer. Sie waren auch schon vorher sehr freundlich gewesen, aber nun überschlugen sie sich fast. Und natürlich wurde ich gefragt, ob sie die Visitenkarte behalten dürften. Nach längerem interessierten Palaver, wo wir denn herkommen und was wir in Beijing machen, fand der Einkauf dann doch noch eine Ende.

Auch wenn der Einkauf deutlich länger gedauert hat als ein vergleichbarer in Deutschland, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft kenne ich so nicht aus meiner Heimat (weitere Beispiele folgen).

Drachenfliegen, Bambuswuermer – leeecckkkerrrr !!

Ja. ich habe es getan. Das Unaussprechliche. Ich habe Drachenfliegen (eine Libellenart) und Bambuswuermer gegessen. Natürlich schön frittiert und pikant gewürzt.

Der geneigte Leser dieses Blog möchte es genauer wissen?

Wir waren nach dem Chinesischen Neujahrsfest für einige Tage im Süden Chinas, in Yunnan. Dort wurden wir weitgehend mit lokalen Speisen aus der Provinz verköstigt. Allerdings gibt es im chinesischen Süden eine große Auswahl auch ungewöhnlicher Speisen. Daher verwunderte es nicht, dass eines Mittags auch frittierte Dragonflies und Bambooworms serviert wurden. Nun bin ich ich zwar durchaus neugierig, aber was das Essen betrifft durchaus wählerisch und mit fettem Fleisch z.B. kann man mich jagen.

Jetzt hatte ich aber an diesem Mittag einen netten Mitreisenden neben mir sitzen, der diese kulinarischen Köstlichkeiten kannte und munter verspeiste. Er bemerkte meine Zurückhaltung und wir kamen ins Gespräch. Er erklärte mir – glaubhaft- dass diese Insekten nach dem Frittieren, nur noch knusprig sind und hauptsächlich nach den verwendeten Gewürzen schmecken. So ähnlich wie Kartoffelchips.

Nach kurzer Bedenkzeit habe ich es dann getan und zunächst eine Drachenfliege probiert. Und der freundliche Mensch hatte nicht zuviel versprochen. Sie schmeckten wie beschrieben. Nicht übel, allerdings ist es Nichts um satt zu werden. Nach der positiven Erfahrung habe ich dann auch gleich die Bambuswuermer probiert. Wieder mit dem gleichen Ergebnis – schmeckt gar nicht schlecht und so als kleine Beigabe zum Essen gut zu verwenden.

Henny und Charlotte waren natürlich geschockt: Dass ich das tatsächlich esse und mich gar nicht ekle, und es auch noch lecker finde. Auf mein Angebot doch auch einmal zu probieren, wollten beide nicht eingehen. Ich kann gar nicht verstehen, warum nicht.

Aber natürlich musste das Ganze dokumentiert werden – Fotos finden sich in der Fotogalerie auf der Homepage (leider wegen Schockzustandes verwackelt).

Geldautomaten (auch ATM genannt)

Was macht man in Deutschland, wenn man Bargeld benoetigt? Man geht zu einem Geldautomaten. Das Gleiche macht man in China, auch wenn die Maschinen hier ATM = Automatic Teller (=Bankangestellter) Machine heissen.

Und was bekommt man, wenn man in Deutschland am Bankautomaten alles richtig macht – Bargeld. Genauso in China – jedenfalls haeufig oder auch nur manchmal.

Unsere Erfahrungen mit Geldautomaten bzw. ATM’s sind sehr unterschiedlich. Manchmal funktionieren sie wie in Deutschland. Man schiebt seine Karte in den entsprechenden Schlitz, gibt die richtige Geheimnummer ein (die hier uebrigens 6-stellig ist) usw. und bekommt Bargeld.

Und die Menues der Geldautomaten sind alle zwei-sprachig: chinesisch und englisch. Das stellt also keine wirkliche Huerde dar.

Aber das ist nicht immer so. Haeufig bekommen wir eine Fehlermeldung, dass dieser Service zur Zeit nicht moeglich ist. Das kann man ja noch halbwegs verstehen, wenn es ein Automat einer fremden Bank ist. Aber wenn der Automat der eigenen Bank erst gar kein Menue zur Bargeld-Ausgabe anzeigt, wirkt das doch sehr merkwuerdig. In einer solchen Situation frage ich mich dann schon, ob es am Automaten oder an mir, d.h. meinem Konto liegt. Aber der naechste Automat (einer fremden Bank) spuckt dann doch wieder brav Bargeld aus.

Eher lustig war es zu hoeren, wie der Automat die Geldscheine zaehlt, dann noch einmal zaehlt, und noch einmal zaehlt und schliesslich eine Fehlermeldung anzeigt die sinngemaess lautet: Ich habe mich wiederholt verzaehlt und kann deshalb jetzt kein Geld ausgeben.

Es gibt hier viele Geldautomaten, das ist kein Problem. Aber unsere Erfahrungen lehren uns, nicht bis zum letzten Moment zu warten. Wer weiss, was sich der Automat diesmal einfallen laesst?

PS: Da ich mir einen neuen PC gekauft habe (worueber ich natuerlich auch berichten werde), habe ich jetzt keine Tastatur mit Umlauten mehr – ich hoffe die Texte bleiben trotzdem lesbar.

Kohlen zum Frühstück ?

Vor einigen Tagen musste ich beruflich nach Taipei in Taiwan, schließlich bin in meiner Funktion verantwortlich für „Greater China“, also auch für Hong Kong und Taiwan.

Auf dem Rückflug ist mir dann folgendes widerfahren. Da ich frühmorgens unterwegs war, wurde mir im Flugzeug ein Frühstück serviert. Das war noch ganz normal. Etwas ungläubig geschaut habe ich allerdings, als mir neben normalen Brötchen etwas angeboten wurde, was wie große glänzende Kohlen aussah. Schön rund und glatt zwar, aber eben tiefschwarz glänzend. Auf meine Frage, was das denn sei, erläuterte mir die Stewardess das seien eine Art Gesundheitsbrötchen, lecker gefüllt. Auf meine Frage, ob es denn sehr süß sein (was ich nicht mag), hieß es, nur ein wenig.

Da ich ja nun unter anderem nach China gegangen bin, um Neues kennzulernen, ließ ich mich auf das Abenteuer ein und nahm eines dieser Gesundheitsbrötchen. Das erwies sich als gute und schmackhafte Entscheidung. Das Brötchen schmeckte wie ein normales weiches Brötchen oder Teilchen und die Füllung war eine leckere Creme. Von der schwarzen Farbe merkte ich geschmacklich nichts.

Aber offensichtlich hatte ich mit meinem „Mut“ nun bei der Stewardess einen Stein im Brett. Nachdem sie das Frühstück fertig serviert hatte, kam sie zurück zu mir, kniete sich vor mir nieder, um gleiche Kopfhöhe zu haben, und erklärte mir nun ausführlich, was ich da gegessen hatte. Die schwarze Farbe kommt von einer besonderen Asche, der eben gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Und das Brötchen wird traditionell vor der Arbeit gegessen, damit man diese gut bewältigen kann. Aber auch im weiteren Flug wurde ich von Ihr mehr als zuvorkommend behandelt.

Manchmal zahlt sich etwas „Mut“ doch aus. Und beim nächsten Mal werde ich bestimmt nicht zögern zuzugreifen, wenn mir wieder „Kohlen“ zum Frühstück angeboten werden.

shouji (chin. Handy) – 2. Teil

Nachdem ich es mit einiger Mühe geschafft hatte zwei Handys in Gebrauch zu nehmen war die Telefonwelt ja erst mal in Ordnung (siehe auch den ersten Beitrag dazu).

Aber nach einiger Zeit fühlte ich mich etwas unwohl mit der Tatsache, dass mein Handy durch keine persönliche PIN gesichert war. Als ich mich mal wieder auf einem Flughafen langweilte, sah ich das als gute Gelegenheit, eine PIN in meinem Handy zu definieren. Also in das entsprechende Menu des Handys gesprungen, um eine neue PIN einzugeben. Zu meiner Überraschung sollte ich dafür aber die bisherige PIN eingeben. Ich hatte aber mit meiner SIM Karte keinen Umschlag mit einer PIN oder PUK (das sind die beiden Geheimzahlen beim Handy) bekommen. Da in Deutschland die meisten Handys mit der Voreinstellung 0000 ausgeliefert werden, habe ich es natürlich erst einmal damit versucht. Kein Erfolg – kann doch gar nicht sein! – also gleich noch mal: – wieder nichts – vielleicht 9999 – wieder kein Erfolg – und dann die Meldung: Sie haben drei mal eine falsche PIN eingegeben, bitte geben Sie die PUK ein. Die hatte ich aber auch nicht. Aber ich wollte mein Handy doch wieder benutzen, also mehrere Kombinationen wie 0000, 9999 oder 1234 ausprobiert. Mit dem „Erfolg“, dass irgendwann gar nichts mehr ging, und das Display den netten Text zeigte: „Ihre SIM Karte wurde abgewiesen.“

Mein mühsam in Betrieb genommenes Handy war erst mal nicht mehr benutzbar.

Als erstes hatte mein armer Fahrer unter dieser Tatsache zu leiden. Er sollte mich in Beijing vom Flughafen abholen, aber irgendwie haben wir uns verpasst. Da mein Handy ja nicht erreichbar war, ging er davon aus, dass ich noch im Flugzeug bin und das Handy deswegen ausgeschaltet ist. Er hat wohl mehrere Stunden auf mich gewartet.

In der Firma war die Freude natürlich auch groß. Nach einigen Tagen (in denen ich mal wieder auf meinen Pass wartete – aber das ist ein Thema für einen weiteren Beitrag) machte sich der freundliche Kollege wieder mit mir und dem Handy auf zu China Mobile.

Aber entgegen meiner Erwartung war diesmal alles ganz einfach. Die SIM Karte war durch meine Versuche zerstört worden, was beabsichtigt ist, damit Diebe diese nicht benutzen können. Nachdem ich mit dem Pass belegen konnte, dass ich der rechtmäßige Besitzer bin, konnte ich für umgerechnet zwei Euro eine neue SIM Karte bekommen. Und das Formular, das ich unterschreiben musste, war diesmal zweisprachig: Chinesisch und Englisch! Nach etwa 20 Minuten war mein Handy wieder benutzbar und damit meine Telefonwelt wieder in Ordnung.

Da wir ja gerade wieder bei China Mobile waren, fragte ich wieder nach einer SIM Karte, mit der man nur in China telefonieren kann (für Charlotte). Wieder war das in dieser Filiale nicht möglich. Aber diesmal machte sich der Kollege mit mir auf zu einer anderen Filiale von China Mobile.

Und wieder gab es eine positive Überraschung. Nach kurzer Wartezeit waren wir an der Reihe, ein Formular wurde ausgefüllt, umgerechnet 15 Euro bezahlt (davon 10 Euro als Telefonguthaben) und wir hatten eine prepaid SIM Karte. Und es gab eine kleine Broschüre (wieder in Chinesisch und Englisch ! ) in der erklärt wird, wie man ein Guthaben auf das Handy laden kann.

Damit ist nun auch Charlotte telefon-technisch wieder komplett ausgestattet.

Ich bin ja mal gespannt, ob es Anlaß für einen dritten Beitrag zu diesem Thema geben wird.

shouji (chin. Handy)

Nachdem wir einige Tage in Beijing waren, stellte sich natürlich die Frage nach einem lokalen Handy für uns drei. Auf Dauer würde die Nutzung deutscher Handys sicher zu teuer werden. Also fragte ich zunächst in der Firma, ob es wie in Deutschland auch ein Firmenhandy gibt. In Deutschland konnte man das auch für private Zwecke nutzen, wenn man die Privatgespräche abrechnet. Leider gibt es so etwas hier nicht. Aber man wollte mir natürlich behilflich sein und so machte ich mich bald darauf mit einem chinesischen Kollegen auf zu China Mobile.

Als erstes durfte ich mir an einem Bildschirm Telefonnummern aussuchen. Natürlich alle ohne eine einzige 4. Denn 4 ist die Unglückszahl an sich, da sie genauso klingt wie das Wort Tod. Das war ja noch eine leichte Übung.

Danach wurde ich gefragt, ob ich denn ein Bankkonto in China habe. Das hatte ich zwar ein paar Tage vorher beantragt, aber noch keine Bestätigung bekommen, und konnte daher keine Bankverbindung angeben. – War ich etwa zu früh losgezogen? – Mir wurde daraufhin erklärt, dass dies bedeutet, dass ich eine gewisse Vorauszahlung zu machen habe. Nun gut, das war ja zu machen.

Damit kam aber die nächste, für mich überraschende Frage: Ob ich denn mit den Handys ins Ausland telefonieren wollte. Auf die Antwort, dass wir gerne zwei Handys hätten, mit denen wir ins Ausland telefonieren können und eins nur in China, bekam ich zunächst gesagt, dass letzteres in dieser Filiale leider zur Zeit nicht verfügbar sei.

An einem der Schalter wurden nun mehrere Formulare ausgefüllt, Daten aus meinem Pass übertragen und das ganze mit dem hier üblichen beeindruckenden roten Stempel versehen. Wieder einmal durfte ich Formulare unterschreiben, die nur in chinesischer Schrift geschrieben waren, so dass ich keine Ahnung habe, was ich unterschrieben habe. Man lernt hier das Vertrauen in den Mitmenschen.

Schliesslich wurde mir beschieden, dass ich für jedes Handy umgerechnet 300 Euro vorauszahlen müsste. Aber das sei nicht so schlimm, das Geld könne ich abtelefonieren.

So viel Geld hatte ich natürlich nicht bei mir. Und elektronische Zahlung per EC oder Kreditkarte war auch nicht möglich. Aber auch das sollte doch ein lösbares Problem sein, schliesslich gab es direkt neben China Mobile eine Bankfiliale.

Also die Bank „gestürmt“ und an den Geldautomaten. Leider bekam ich nur eine Fehlermeldung und kein Bargeld. In der Schalterhalle wurde mir nach kurzem Dialog mit einer freundlichen jungen Dame beschieden, dass diese Bank das übliche EC/Maestro- Verfahren nicht bedient. Aber ganz in der Nähe sei eine andere Bank, bei der ich bestimmt Geld bekommen könnte.

Mein Begleiter und ich gingen also auf die Strasse zurück und schauten nach der anderen Bank. Sofort kam die freundliche Dame aus der Schalterhalle hinterher gelaufen, um uns genau zu zeigen, wo wir denn die andere Bank finden könnten – ein Service, den ich aus Deutschland so nicht kenne.

Leider war die andere Bank nur ein Bankautomat und der war …. defekt. Aber im gleichen Gebäude gab es einen grossen Supermarkt, mit einem weiteren Bankautomaten. Allerdings war dieser nicht bereit umgerechnet 600 Euro (für zwei Handys) auszuspucken. Also ein zweiter Versuch mit 300 Euro, für wenigstens ein Handy. Das ging. Merkwürdigerweise wurde ich nach der Auszahlung nicht aus dem Dialog entlassen und bekam auch nicht sofort meine EC Karte wieder. Vielmehr war ich wieder im Eingangsdialog. Also nochmal versuchen die zweiten 300 Euro zu bekommen. Das ging wieder problemlos.

Warum man 600 Euros nur in zwei Etappen abheben kann, bleibt sicher das Geheimnis der chinesischen Bankautomaten-Entwickler bzw. der jeweiligen Banken. Aber ich hatte ja das benötigte Geld und nun ging es schnell zurück zu China Mobile.

Dort wurde das Geld maschinell gezählt (der grösste erhältliche Schein entspricht 10 Euro) und schnell hatte ich zwei SIM Karten in meiner Hand. Als ich allerdings die Frage nach zwei neuen Handys stellte, schaute ich rundherum in ziemlich ratlose Gesichter. So etwas wie ein Bundle eines Vertrags mit einem neuen Handy schien hier völlig unbekannt zu sein.

Eine weitere Frage ist mir bis heute nicht vollkommen klar geworden: Ob ich denn nun einen Pre-paid Vertrag habe, also zunächst ein Guthaben erwerben muss, das ich dann abtelefonieren kann, oder ob ich nach dem Verbrauch der 300 Euro eine monatliche Rechnung bekomme.

Aber erst einmal kann ich mit einem chinesischen „Handy“ telefonieren.

Und die ganze Aktion hatte „nur“ schlappe zwei Stunden gedauert. China ist eben doch anders.

Fortsetzung folgt ……