Produktpiraterie fuer gesellschaftliche Entwicklung

Sicher fragen Sie sich auch manchmal, warum in China alle möglichen Produkte gefälscht werden. Hier bekommt man praktisch alles auch als Fake: DVDs, Uhren, Bekleidung, selbst Handys oder den neuen iPad von Apple.

Gestern habe ich nun gelesen, warum das so ist: „China hält Produktkopien nötig für gesellschaftliche Entwicklung“.

Sie denken ich mach Witze – weit gefehlt. Das ist eine Schlagzeile auf der Website: german.china.org.cn .

Chinas stellvertretender Minister für Industrie und Informationstechnologie Yang Xueshan geht in seiner Argumentation noch weiter:

„Es sei wichtig, auch das geistige Eigentum der Hersteller von Imitaten zu schützen und die Interessen der chinesischen Endverbraucher zu berücksichtigen, sagte Yang auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Schutz und Nutzung solch geistigen Eigentums trügen zum Fortschritt der chinesischen Gesellschaft bei, resümierte er.“

„Andererseits, betonte er, sollten sie zur Herstellung von Produktkopien ermutigt werden, da auch diese Innovationspotenzial mit sich brächten.“

Kommentare dazu möchte ich mir ersparen.  Den ganzen Artikel finden Sie hier

Neue Fotos: Olympic Forrest Park

Der Olympic Forrest Park ist ein Parkgelände in der Nähe des Olympiageländes. Wir haben einen der freien Tag nach dem Nationalfeiertag am 01.10. genutzt, um uns diesen Park einmal anzusehen. Anschließend gab es dann noch einen Bummel über das Olympiagelände.

Einige der Fotos finden sich hier:  Olympic Forrest Park

Unfreiwilliger Humor

Die von mir gern gelesene Website german.china.org.cn bringt heute einen Bericht über einen starken Schneesturm der Nordchina heimgesucht hat. Das allein wäre noch keinen Beitrag Wert. Sehr schön ist allerdings der unfreiwillige Humor der sich dort findet.

Lesen Sie selbst die Unterschrift zu den Bildern der Tankstelle auf Seite 1 und 2 der Fotoserie

http://german.china.org.cn/photos/txt/2009-11/13/content_18882580.htm

Der Einzelne zählt nichts

Die Einzelperson zählt anscheinend nicht in einem Land mit 1,3 Milliarden Menschen. In diesen Tagen fand ich (wieder einmal) einen deutlichen Beleg für diese Aussage.

In der chinesischen Provinz gab es einen Verkehrsunfall mit 19 Toten und vielen Verletzten. Ein Fahrzeug war in eine Menschengruppe gerast, was die vielen Toten verursacht hat. In Europa wäre diese schreckliche Meldung sicher in allen Zeitungen auf der Titelseite erschienen und in den Fernsehnachrichten als erste Meldung gekommen. Gerade gehen die Nachrichten über den Amoklauf in einer US Kaserne an prominenter Stelle durch alle Medien, auch durch die chinesischen Zeitungen und Fernsehnachrichten.

Nicht so die Meldung über den Verkehrsunfall mit 19 Toten. Haben Sie davon gehört? Sicher nicht. Sie denken: Naja China ist weit – aber in China wird man schon breit darüber berichtet haben. Weit gefehlt. Ich fand diese schreckliche Nachricht in einer einspaltigen Meldung auf Seite 3 der China Daily, einer Tageszeitung in Englisch, die für die hier lebenden Ausländer gedruckt wird. Ein Unglück mit 19 Toten ist wohl nicht wichtig genug für die Titelseite.

Ich lese häufiger die englische Seite der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua um mich über die Geschehnisse hier im Land zu informieren. Erschreckend häufig finden sich dort kleine Meldungen über Unglücke mit vielen Toten und Verletzten. Aber niemals schaffen es solche Meldungen in die Top-Meldungen der Nachrichtenagentur.

Es scheint zu stimmen: Das Schicksal des Einzelnen zählt nichts.

Fotos

Wir werden immer wieder gefragt, ob wir neue Fotos haben. Ich habe mich deshalb mal auf die Suche gemacht, wo ich meine Fotos im Internet veröffentlichen kann. Ich habe mich schließlich für flickr entschieden.

Meine Fotos finden sich also ab sofort unter: http://www.flickr.com/photos/klaus-blatt/

Dort gibt es verschiedene Alben mitFotos von mir. Ich empfehle auf das Symbol Diashow zu klicken.

Ich versuche jeweils einen kleinen Beitrag hier zu veroeffentlichen, wenn es sich lohnt mal wieder auf die Seite zu gehen. Aktuell habe ich ein Album mit dem Titel „60 Jahre V.R. China“ angelegt. Diese Bilder wurden wenige Tage nach dem 60. Jahrestag der Volksrepublik China auf dem Tian’men Platz aufgenommen. Zu sehen sind u.a. einige Motivwagen von der Parade am 1. Oktober

Chinesische Nachrichten

Seit wir in China leben verfolgen wir das Leben in diesem Land natürlich etwas genauer. Zwei der Informationsquellen sind die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua und die Website German.China

Beim Lesen dieser Nachrichtenquellen bin ich immer wieder erschüttert über die vielen Unglücksfaelle und Katastrophen in China. Keine Woche vergeht ohne Bergwerksunglück, on Fabrik-Explosion, eingestürzte Brücke oder ähnlichem.

Darüber hinaus  wird über beide quellen immer die offizielle Sichtweise publiziert. Es ist schon interessant zu erleben, wie sich dies in den Meinungen der Mitarbeiter und Kollegen in der Firma wiederspiegelt. Es gibt eben nur diese Darstellung, keine alternativen Medien, die die offizielle Meinung hinterfragen. Wir erleben diese Gleichschaltung hin und wieder wenn westliche Fernsehnachrichten (BBC, CNN, ..) zensiert werden. Frei nach dem Motto: Kein Bild, kein Ton – Mit freundlichen Grüssen vom chinesischen Zensor.

Allerdings ist inbesondere die oben angeführte deutschsprachige Seite auch immer für einen ungewollten Scherz gut. So gab es vor einiger Zeit einen kritischen Artikel über den Empfang der dänischen Regierung für den Dalai Lama. In dem Artikel wurde die daenische Regierung indirekt aufgefordert ihr Verhalten zu bereuen undSelbstkritik zu ueben. Die Kulturrevolution scheint also noch icht ganz ueberwunden zu sein.

Heute fand ich einen Artikel ueber einen Atomunfall, den ich den Lesern dieses Blogs nicht vorenthalten moechte. Er wirft nicht nur ein Licht auf die hiesigen Umweltstandards, besonders bemerkenswert ist die Sprache des Artikels. Hier der Link

Pfingsterscheinung (?)

Pfingstsonntag, Vormittag, gegen 11.00 Uhr.

Es klingelt an der Tür. Wer mag es sein? Charlotte ist seit dem frühen Morgen bei Ihrer Freiwilligen-Arbeit in der Schule für Autisten. Der Besuch aus Deutschland, der gerade hier ist, sitzt bei uns. Anderen Besuch erwarten wir nicht. Irgendwelche Dienste oder Lieferungen haben wir auch nicht bestellt. Wer kann es nur sein?

Gespannt öffnen wir die Tür und wen sehen wir vor uns – zu unserer grössten Verwunderung – die chinesische Polizei. Sie möchte (wieder einmal) unsere Papiere kontrollieren. Diese sind in Ordnung und so ist nach wenigen Minuten diese „Pfingsterscheinung“ auch schon wieder vorbei.

Zu letzt hatten wir dies mehrfach vor der Olympiade im letzten Jahr. Zu dieser Zeit mussten viele Menschen, die das Bild der perfekten Olympiade stören konnten Beijing verlassen: Wanderarbeiter, Dissidenten u.a. Die Kontrollen dienten ganz offensichtlich dazu all diese zu finden und aus der Stadt zu entfernen.

Aber warum nun wieder? Nach kurzer Überlegung wird uns der Grund klar. In dieser Woche jährt sich zum 20. Mal das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens (geschehen am 04.06.1989). Die chinesischen Behörden sind offensichtlich sehr nervös, was den Jahrestag betrifft, zumal es vor 10 jahren u.a. eine große Demonstration der Falun Gong Sekte gab.

Schon vor einigen Tagen war uns aufgefallen, dass die chinesischen Wachen vor den Botschaften alle mit einem ca. 1,60 Meter langen massiven Stock ausgestattet wurden. Offensichtlich bereitet sich der chinesische  Staat auf alles vor. Gerade habe ich auch noch bei tagesschau.de gelesen, das wieder diverse Websiten gesperrt und Dissidenten aus Beijing ausgewiesen wurden.

Unsere „Pfingsterscheinung“ war nach Minuten vorbei. Ich bin gespannt, ob es das Einzige bleibt, was es über diesen traurigen Jahrestag zu berichten gibt.

Dear Dr.

Namen sind in China etwas anders als von Deutschland gewohnt.

Das fängt damit an, dass die Chinesen ihren Namen in umgekehrter Reihenfolge schreiben. Also nicht Vorname Nachname (z.B. Klaus Blatt), wie wir es gewohnt sind. Sondern Nachname Vorname (in meinem Beispiel also Blatt Klaus).

Nun geben sich viele Chinesen einen westlichen Vornamen, um dieses Problem zu überwinden. Also zu Beispiel Michael Wang oder Becky Li. Aber eben nicht alle. Was ist bei He Tao, Lu Ying, Lei Kuang, Xin Zeng oder Wang Li nun Vor- und was Nachname? Und wie spricht man den Kollegen, die Kollegin an?

Zum Glück haben die meisten Bayer Kollegen einen westlichen Vornamen, so dass das Problem nicht auftaucht. Dafür sind die gewählten westlichen Vornamen manchmal zum schmunzeln. Wie finden Sie die Vornamen wie: Melody, Summer, Smart, oder gar Carman (ein Mann, Carman = Car Man).

Eine andere chinesische Besonderheit ist die Verdoppelung des Vornamens. Also Peipei statt Pei, oder Ningning. Etwas merkwürdig kam mir allerdings Pengpeng vor.

Aber die chinesischen Kollegen haben offensichtlich ähnliche Schwierigkeiten mit unseren westlichen Namen. Nun lautet mein voller Name Dr. Klaus Blatt. Also bekomme ich mails mit Dear Klaus, aber auch schon mal mit Dear Blatt.  Immer wieder aber auch mit Dear Dr.  Auf Rückfrage wurde mir beschieden, dass ich diese, für mich etwas merkwürdige Anrede, als Ausdruck der Hochachtung für mich verstehen soll. Schließlich habe ich einen Dr.-Titel und die Anrede Dear Dr. druckt den Respekt davor aus.

Also Schwierigkeiten auf beiden Seiten des interkulturellen Dialogs.

Weihnachtsstimmung in Beijing

Ich habe ein paar Fotos zur Weihnachtsstimmung hier in Beijing ins Netz gestellt. Auch wenn Weihnachten schon vorbei ist, hoffe ich dass die Fotos noch Interesse finden.

Zu finden sind sie hier: Link zu den Fotos

Es sind 15 Fotos, die nach und nach angezeigt werden (also ggf. etwas Geduld haben).

Alle Fotos wurden in der Nähe unserer Wohnung aufgenommen.