Vor einigen Tagen musste ich beruflich nach Taipei in Taiwan, schließlich bin in meiner Funktion verantwortlich für „Greater China“, also auch für Hong Kong und Taiwan.
Auf dem Rückflug ist mir dann folgendes widerfahren. Da ich frühmorgens unterwegs war, wurde mir im Flugzeug ein Frühstück serviert. Das war noch ganz normal. Etwas ungläubig geschaut habe ich allerdings, als mir neben normalen Brötchen etwas angeboten wurde, was wie große glänzende Kohlen aussah. Schön rund und glatt zwar, aber eben tiefschwarz glänzend. Auf meine Frage, was das denn sei, erläuterte mir die Stewardess das seien eine Art Gesundheitsbrötchen, lecker gefüllt. Auf meine Frage, ob es denn sehr süß sein (was ich nicht mag), hieß es, nur ein wenig.
Da ich ja nun unter anderem nach China gegangen bin, um Neues kennzulernen, ließ ich mich auf das Abenteuer ein und nahm eines dieser Gesundheitsbrötchen. Das erwies sich als gute und schmackhafte Entscheidung. Das Brötchen schmeckte wie ein normales weiches Brötchen oder Teilchen und die Füllung war eine leckere Creme. Von der schwarzen Farbe merkte ich geschmacklich nichts.
Aber offensichtlich hatte ich mit meinem „Mut“ nun bei der Stewardess einen Stein im Brett. Nachdem sie das Frühstück fertig serviert hatte, kam sie zurück zu mir, kniete sich vor mir nieder, um gleiche Kopfhöhe zu haben, und erklärte mir nun ausführlich, was ich da gegessen hatte. Die schwarze Farbe kommt von einer besonderen Asche, der eben gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Und das Brötchen wird traditionell vor der Arbeit gegessen, damit man diese gut bewältigen kann. Aber auch im weiteren Flug wurde ich von Ihr mehr als zuvorkommend behandelt.
Manchmal zahlt sich etwas „Mut“ doch aus. Und beim nächsten Mal werde ich bestimmt nicht zögern zuzugreifen, wenn mir wieder „Kohlen“ zum Frühstück angeboten werden.