Summer in the City

Manchmal frag ich mich, wenn ich im Sommer durch Pekings Straßen unterwegs bin, ob ich wirklich in einer MegaCity oder in einem Konglomerat von Dörfern stecke. Die Männerwelt, ob jung oder alt, hat ihren Oberkörper allein mit einem Unterhemd bekleidet, das auch noch dekorativ bis unter die Brusthochgezogen ist; ganz kecke Herren lassen sogar noch die Brustwarzen drunterweg blinzeln.

In Ermangelung eines Sommerhutes oder Sonnenschirms wird als Sonnenschutz ein Handtuch auf dem Kopf drapiert.

Zur Weißerhaltung der Haut trägt der/die RadfahrerIn erstens eine spezielle Sonnenhaube, zweitens eine Art Frisierumhang als Schulterschutz, so etwas wie Ärmelschoner als Armabdeckung und natürlichweiße Handschuhe. Den Sonnenschirmhalter am Fahrrad habe ich in Nanjing auch noch entdeckt.

Die kleinsten in der Kinderschar tragen hier ja üblicherweise im Schritt offene Hosen. Bei Taxifahrten wird mal kurz eine Windel eingelegt, aber nicht festgeklebt, so dass sie nach der Fahrt wieder in die Tasche gesteckt werden kann. Im Sommer allerdings ist manches Kind auch unten ohne unterwegs, besonders die Knaben, auf die ihre Eltern ja immer noch besonders stolz sind.

Manch kleiner Geschäftsmann in den alten Pekinger Gassen hat sich im Schatten eines Baumes neben seiner Ladentür einen Liegestuhl oder sein eisernes Bettgestell aufgebaut und verbringt so die wärmsten Stunden des Tages. Die Nachbarschaft hockt etwas weiter weg zusammen um eine Kiste oder so und spielt Karten.

Und im Park treffen sich die musikalischen Menschen und geben nicht weit entfernt voneinander Kostproben ihres Könnens oder unterrichten auch wissbegierige Passanten. Am Sonntag hatten wir das Vergnügen, gleich eine ganze Blaskapelle, oder eher ein Swingorchester, im Kohlenhügelpark anzutreffen. Die Parkbummler nahmen die Einladung zum Tanz bereitwillig an.

Chinesische Nachrichten

Seit wir in China leben verfolgen wir das Leben in diesem Land natürlich etwas genauer. Zwei der Informationsquellen sind die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua und die Website German.China

Beim Lesen dieser Nachrichtenquellen bin ich immer wieder erschüttert über die vielen Unglücksfaelle und Katastrophen in China. Keine Woche vergeht ohne Bergwerksunglück, on Fabrik-Explosion, eingestürzte Brücke oder ähnlichem.

Darüber hinaus  wird über beide quellen immer die offizielle Sichtweise publiziert. Es ist schon interessant zu erleben, wie sich dies in den Meinungen der Mitarbeiter und Kollegen in der Firma wiederspiegelt. Es gibt eben nur diese Darstellung, keine alternativen Medien, die die offizielle Meinung hinterfragen. Wir erleben diese Gleichschaltung hin und wieder wenn westliche Fernsehnachrichten (BBC, CNN, ..) zensiert werden. Frei nach dem Motto: Kein Bild, kein Ton – Mit freundlichen Grüssen vom chinesischen Zensor.

Allerdings ist inbesondere die oben angeführte deutschsprachige Seite auch immer für einen ungewollten Scherz gut. So gab es vor einiger Zeit einen kritischen Artikel über den Empfang der dänischen Regierung für den Dalai Lama. In dem Artikel wurde die daenische Regierung indirekt aufgefordert ihr Verhalten zu bereuen undSelbstkritik zu ueben. Die Kulturrevolution scheint also noch icht ganz ueberwunden zu sein.

Heute fand ich einen Artikel ueber einen Atomunfall, den ich den Lesern dieses Blogs nicht vorenthalten moechte. Er wirft nicht nur ein Licht auf die hiesigen Umweltstandards, besonders bemerkenswert ist die Sprache des Artikels. Hier der Link