Lukas 8, 4-15
Es ist sicher eines der bekannteren Gleichnisse. Das Gleichnis von der vierfachen Saat. Und es gibt gleich noch eine Begründung dazu, warum Jesus überhaupt in Gleichnissen predigte und dann folgt noch eine Auslegung des Gleichnisses.
Nun, beim Gleichnis selbst fehlt der übliche Anfang. Märchen beginnnen mit „Es war einmal“, Gleichnisse Jesu beginnen: „Mit dem Reich Gottes ist es wie“.
Der Begründung kann man entnehmen, dass es bereits den Evangelisten schwer fiel, Jesu Worte zu deuten. Doch warum sollte Jesus es seinen Zuhörer*innen schwer machen, zu verstehen, er nutzt doch Bilder aus ihrem Alltag, um Aussagen über Gott zu machen.
Ja, und dann folgt, wie ich gelernt habe in meinem Studium, eine falsche Auslegung. Denn in dieser Auslegung geht es auf einmal um die Menschen, nicht um Gottes Reich.
Bei all den Gleichnissen geht es nicht darum, jedem Einzelaspekt eine andere Bedeutung zuzuweisen, sondern es geht darum, etwas über Gott und Gottes Herrschaft, sein Reich zu erfahren. In diesem Gleichnis erfahren wir dementsprechend: Gott guckt nicht vorher nach, wo sein Wort auf fruchtbaren Boden fällt, sondern gibt allen das gleiche. Jesus predigt zu allem Volk. So sagt er am Ende des Gleichnisse folgerichtig: Wer Ohren zum Hören hat ( und die haben ja – fast – alle), muss einfach nur gut zuhören.