Los geht’s!

Lukas 4, 14-21

Jesus war erfüllt von der Kraft des Geistes. So kehrte er nach Galiläa zurück. Sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen verehrt. Jesus kam auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war. Am Sabbat ging er wie gewohnt in die Synagoge. Er stand auf, um aus den Heiligen Schriften vorzulesen. Man reichte ihm die Schriftrolle mit dem Propheten Jesaja. Jesus rollte sie auf und fand die Stelle, wo geschrieben steht: »Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Das ist mein Auftrag: Den Armen soll ich die Gute Nachricht bringen. Den Gefangenen soll ich ankündigen, dass sie frei werden, und den Blinden, dass sie sehen werden. Den Unterdrückten soll ich die Freiheit bringen. Ich soll verkünden: Jetzt beginnt das Jahr, in dem der Herr Gnade schenkt.« Jesus schloss die Schriftrolle wieder, gab sie dem Synagogendiener zurück und setzte sich. Alle Augen in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. Da sagte er zu den Anwesenden: »Heute – in eurer Gegenwart – ist dieses Schriftwort in Erfüllung gegangen.«

Anmerkungen

Jesus weiß nach den Versuchungen in der Wüste, was er zu tun hat. Er predigt. 

In den parallelen Markus- und Matthäusevangelien wird der Inhalt seiner Predigten wiedergegeben mit den Worten:»Ändert euer Leben! Denn das Himmelreich wird sichtbar in der Welt.«, 

Laut Lukas-Evangelium predigt er zu dem gerade in der Synagoge vorzulesenden Text. Die sind ja in unseren Gottesdiensten ebenfalls genau vorgegeben. Man nennt das Perikopenordnung. Eine Perikope ist ein Abschnitt aus der Bibel. Die Perikopenordnung sorgt für die Zuordnung der Texte aus Altem und Neuem Testament zu den einzelnen Sonntagen im Verlauf von sechs Jahren.

Jesus ist es seit langem gewohnt, am Sabbat in die Synagoge zu gehen und darf dort als erwachsener Mann auch den Text lesen – und predigt auch dazu, legt den Text ganz aktuell aus: Der, von dem der Prophet Jesaja spricht, ist jetzt da. 

Es wird deutlich, wie Jesus seine Aufgabe sieht: Unterstützer der Armen, Befreier der Gefangenen, Licht für die Blinden, Gerechtigkeit für die Unterdrückten. Es beginnt ein Jahr der Gnade.

Der Unterschied zu den anderen Evangelien macht mir eines klar: Jesus fängt bei sich an. Er sieht die Bedürftigkeit seiner Mitmenschen und kümmert sich. Er bietet handfeste, konkrete Hilfe. Mit sichtbaren Ergebnissen.

Ja, und er wird dies auch im übertragenen Sinn tun. Er wird auch das Geschenk des Heiligen Geistes, die Befreiung aus gottlosen Bindungen, das Licht der Hoffnung und die Rechtfertigung des Sünders predigen. Von all dem wird Lukas berichten.