Nach der Predigt…

….beginnt die nächste Bibelarbeit.

Ich lese jeden Tag einen Abschnitt aus der Bibel. Wie passend, dass es genau die nächsten Abschnitte nach der Weihnachtsgeschichte und meinem Predigttext vom Sonntag sind, die mir vorgeschlagen werden (die-bibel.de):

Lukas 3, 1-14

1 Es war im fünfzehnten Regierungsjahr des Kaisers Tiberius. Pontius Pilatus war römischer Bevollmächtigter von Judäa. Herodes regierte als Landesfürst in Galiläa, sein Bruder Philippus als Landesfürst in Ituräa und Trachonitis. Und Lysanias regierte als Landesfürst in Abilene. 2 Die Obersten Priester waren Hannas und Kajaphas. 

Da rief Gott Johannes in seinen Dienst. Johannes war der Sohn des Zacharias und lebte in der Wüste. 3 Nun zog er durch die ganze Gegend am Jordan und verkündete den Menschen: »Lasst euch taufen! Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben!« 

4 Genau so steht es im Buch des Propheten Jesaja: »Eine Stimme ertönt in der Wüste: ›Macht den Weg bereit für den Herrn, ebnet ihm die Straße. 5 Jede Schlucht soll aufgefüllt werden und jeder Berg und jeder Hügel abgetragen. Was krumm ist, muss gerade werden und die unebenen Wege eben. 6Alle Welt soll sehen, dass Gott die Rettung bringt.‹« 

7 Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes heraus, um sich von ihm taufen zu lassen. Er sagte ihnen: »Ihr Schlangen! Wie kommt ihr darauf, dass ihr dem bevorstehenden Gericht Gottes entgeht? 8 Zeigtdurch euer Verhalten, dass ihr euer Leben wirklich ändern wollt! Und redet euch ja nicht ein: ›Abraham ist unser Vater!‹ Denn ich sage euch: Gott kann diese Steine hier zu Kindern Abrahams machen. 9 Die Axt ist schon an die Baumwurzel gesetzt: Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.« 

10 Die Leute fragten Johannes: »Was sollen wir denn tun?« 11 Er antwortete ihnen: »Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keines hat. Wer etwas zu essen hat, soll entsprechend handeln.« 12 Es kamen aber auch Zolleinnehmer, um sich taufen zu lassen. Die fragten ihn: »Lehrer, was sollen wir tun?« 13 Er antwortete ihnen: »Verlangt nicht mehr, als in euren Vorschriften steht!« 14 Es fragten ihn aber auch Soldaten: »Und wir, was sollen wir tun?« Johannes antwortete ihnen: »Misshandelt und erpresst niemanden und gebt euch mit eurem Sold zufrieden!«

Anmerkungen:

Wie für Jesu Geburt gibt Lukas wieder genaue politische Daten an. Tiberius wurde circa 28–29 n. Chr. zum Kaiser ernannt.

Johannes, durch seine Geburtsgeschichte schon besonders vorgestellt, wird nun in den Dienst berufen. Zuvor führte er allerdings auch kein normales Leben, sondern lebte in der Wüste. entsprechend der Jesaja-Prophezeiung.

Er wird tätig am Jordan, das ist sinnvoll, denn er braucht Wasser zum Taufen.

Zentrale Aussage: Ändert euer Leben!

Lasst euch taufen – lasst euch reinigen von allem, was euch schuldig macht.

Zeigt diese Änderung durch euer Verhalten!:

Teilt, was ihr habt mit denen, die nichts haben.

Nutzt euren Beruf und eure Macht nicht zum Missbrauch.

Johannes verlangt weder vom Zöllner noch vom Soldaten, dass er seinen Beruf aufgibt. Er verlangt auch kein Leben in Armut.

Aber er verlangt solidarisches Miteinander, soziales Verhalten und gute Amtsführung und Berufsausübung.

Lukas 3, 15-20

15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, 16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm.

19 Herodes aber, der Landesfürst, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, das er getan hatte, 20 fügte zu dem allen noch dies hinzu: Er warf Johannes ins Gefängnis.

Anmerkungen:

Die Menschen müssen gelitten haben unter der Besatzungsmacht, unter Ungerechtigkeit und Armut. Sie sehnen einen Befreier herbei. Endlich sagt einer was. Ja auch sie werden in die Pflicht genommen.

Aber noch viel mehr trifft es diejenigen, die sich der römischen Besatzungsmacht fügen und ihren Nutzen daraus ziehen.

Besonders trifft Johannes den Landesfürsten Herodes, der seine  Schwägerin heiratet, nachdem sie ihren wenig ehrgeizigen Ehemann verlassen hat und auch Herodes seine Frau mit ihr betrügt. Johannes der Täufer klagt sie des doppelten Ehebruchs an und macht sich damit besonders große Feinde.

Der im 1.Jahrhundert lebende Historiker Flavius Josephus berichtet über Herodes Antipas, der Johannes den Täufer hinrichten ließ. Josephus schreibt auch über die Inhaftierung und Hinrichtung von Johannes dem Täufer durch Herodes Antipas und berichtet, dass Herodias ihren Ehemann verließ, um Herodes Antipas zu heiraten, was nach jüdischem Gesetz verboten war.