Kolosser 3
Wie verhalten sich Menschen damals in Kolossae, wie heute in der globalisierten Welt, wie im digitalen Zeitalter, wie unter Corona-Bedingungen? „Paulus“ zeigt menschliches Fehlverhalten auf, weist auf Umkehrangebote Gottes hin und führt zeitentsprechende Verhaltensregeln an. Während manches überholt ist – Unterwürfigkeit von Sklaven und Frauen ist nicht gerade uptodate, auch wenn es die modernen Sklaven und die unterdrückenden Männer immer noch, sicher gegen Gottes Willen, gibt – klingt anderes direkt modern: „Väter, schüchtert eure Kinder nicht ein!“ Ich hätte mir gewünscht, dass noch deutlicher herauskommt, dass alle Menschen von Gott gleich geliebt werden. Mit gutem Willen ist dies allerdings auch dem Text zu entnehmen. Mir fallen dabei zwei Lektüretipps ein. ich lese gerade: Evi Hartmann, Wie viele Sklaven halten Sie? Über Globalisierung und Moral. aus dem Campus-Verlag. Und die neueste Ausgabe von zeitzeichen zum Thema Streit enthält unter anderem einen Beitrag von Johann Hinrich Claussen mit elf Geboten für eine würdige Streitkultur „Haltung braucht Übung“.
Seneca: Was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand.
T.C.Boyle: Man kann der Gesellschaft nicht entkommen.
Christine Nöstlinger: Entweder erziehe ich jemanden zu einem guten Menschen. Oder zu einem, der für dieses Leben taugt. Beides unter einen Hut bringen kann man nicht.
Alle drei Zitate gefunden bei E. Hartmann.