Jesus und sein Volk

Lukas 22, 1-6

Christian Stückl erhielt vor wenigen Wochen die Buber-Rosenzweig Medaille, weil er die Texte der Oberammergauer Passionsspiele von von ihren antisemitischen Zügen befreite. Denn die Passion Jesu ist ein innerjüdischer Konflikt, Fürsprecher und Widersacher finden sich in allen Gruppen, im Hohen Rat, im einfachen Volk und im Kreis der Getreuen. Jesus wird nicht mehr auf sein Leid beschränkt, sondern zum Kämpfer für seinen jüdischen Glauben.

Wo ist das besser zu erkennen als in diesen wenigen Versen, die heute Bibellese sind. „Die führenden Priester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus umzubringen. Denn sie hatten Angst vor dem Volk.“ Das jüdische Volk hatte einen Hoffnungsträger in Jesus gefunden. Sie erwarteten von ihm Befreiung, Befreiung von der ungläubigen Besatzungsmacht, den Römern und Befreiung von Schuld und einem strafenden Gott. Jesus predigte Liebe, Gerechtigkeit, Frieden als Willen Gottes.

Von da an suchte Judas nach einer günstigen Gelegenheit, ihnen Jesus auszuliefern. Das Volk sollte nichts davon bemerken.“ Im Garten Gethsemane wird sich die Gelegenheit bieten und das enttäuschte Volk wird sich manipulieren lassen.

Die Bibel ist doch immer wieder hochaktuell!