Lukas 5, 27-32
Danach verließ Jesus das Haus. Da sah er einen Zolleinnehmer mit Namen Levi. Der saß an seiner Zollstation. Jesus sagte zu ihm: »Komm, folge mir!« Da ließ Levi alles zurück, stand auf und folgte ihm. Später gab Levi in seinem Haus ein großes Festessen für Jesus. Viele Zolleinnehmer und andere Gäste aßen mit ihnen. Da beschwerten sich die Pharisäer und die Schriftgelehrten unter ihnen bei den Jüngern von Jesus: »Warum esst und trinkt ihr mit Zolleinnehmern und schuldbeladenen Menschen?« Jesus gab ihnen zur Antwort: »Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zur Umkehr zu rufen, sondern die Menschen, die voller Schuld sind. Sie sollen zu Gott umkehren.«
Anmerkungen:
Bis vor einem Jahr musste ich den Kindern bei solchen Geschichten erklären, was ein Zöllner zu tun hat. Welches Kind kannte noch Grenzen und Zollschranken? Doch Corona macht Grenzen wieder sichtbar. Große Festessen sind in diesen Tagen eher eine unbekannte Größe. Und dass die Kranken die ärztliche Versorgung benötigen und bekommen, ist uns ganz besonders wichtig, hoffen wir doch auf Gesundung möglichst vieler Covid-19 Erkrankter.
Jesus kümmert sich um die Menschen, die seine Hilfe brauchen. Er geht zu ihnen, hat keine Berührungsängste, grenzt nicht aus.
Vieles dürfen wir momentan nicht tun. Aber wir können zeigen, dass die Toten und Erkrankten für uns keine Zahlen sondern Mitmenschen sind. Morgen zünden wir für sie Kerzen an und beten für sie und die um sie Trauernden.
Barmherziger Gott,
wir klagen über die vielen, vielen Menschen, die an Covid-19 gestorben sind.
Sie fehlen in ihren Familien, in ihren Freundeskreisen.
Sie mussten oft einsam sterben, auf Intensivstationen, vielleicht nach künstlichem Koma.
Wir denken an die Menschen, die gestorben sind.
Wir klagen dir das Leid der Trauernden und Hinterbliebenen.
Sie konnten nicht Abschied nehmen, wie sie wollten.
Wir dürfen sie nicht tröstend in den Arm nehmen.
Wir beten für sie und mit ihnen. Nimm dich ihrer an.
Wir denken an die Menschen, die schwer erkrankt sind.
Wir denken an die Menschen im künstlichen Koma und an den Beatmungsmaschinen.
Isoliert und einsam
Wir denken an die, die Angst haben, vor dem was kommt.
Wir bringen unsere Klagen vor dich.
Du willst, dass wir Menschen leben.
Wir hoffen, weil Du uns Menschen liebst.
Eile, guter Gott, komm, um zu helfen.
Amen
Den Toten ein Gesicht geben – Kerzenaktion am 17.1.2021 ab 16.00 Uhr vor dem Gustav-Adolf Haus.