Lukas 23, 50-56
Jesus ist tot. Der Leichnam muss beigesetzt werden. Ein bislang fremder Josef aus Arimathäa kümmert sich darum. Wurde er zum Heiligen der Bestatter? Er böte sich doch an, oder? Allerdings kenne ich mich mit angeblich besonderen Heiligen nicht so aus. Die Frauen, die einzigen, die sich anscheinend heraus trauen, schauen sich an, wo das Grab ist. Alles andere aber muss jetzt unterbleiben. Es ist Sabbat. Es fällt schwer, all das sein zu lassen, was man dem Toten jetzt Gutes tun könnte.
Mir fiel es vorgestern auch schwer, dem Witwer die Übernahme der Trauerfeier für seine verstorbenen Frau abzusagen. Doch auch bei mir ist Sabbat, dienstlicher Sabbat. Ein längeres Gespräch am Telefon, ja, das tat gut. Ich kenne die beiden seit langem und hätte spontan beinahe zugesagt. Aber ich habe mich gegenüber Gemeinde und Familie -und auch mir selbst- verpflichtet, keine dienstlichen Aufgaben zu übernehmen. Ein Jahr lang. Was danach geschieht, werden wir sehen.